Open-Air Cat Ballou und andere Bands locken Tausende nach Overath

„Im Wagen vor mir fährt ein junges Mädchen . . .“ tönt die Reibeisenstimme von Henry Valentino alias Hans Blum über den Platz – und Tausende singen mit. Der 88-Jährige am Mikro strahlt. Ob er damit gerechnet habe, will Moderator Gisbert Baltes nachher wissen. „Ich kann schlecht rechnen“, sagt Blum augenzwinkernd, „aber das hier ist überwältigend.“

Der Auftritt des Komponisten, Arrangeurs und Musikers, der seit Jahrzehnten in Overath lebt, ist einer der Höhepunkte des Benefiz-Open-Air-Festivals, das die Humanitäre Hilfe Overath am Samstag im kleinen Höhenort Kreutzhäuschen auf die Bühne gebracht hat. Monatelang haben die Helfer der Initiative um Norbert Kuhl, die seit fast 25 Jahren Hilfstransporte in Kriegs- und Krisengebiete organisieren, die Großveranstaltung vorbereitet. Mehr als 150 Helfer sind im Einsatz, als um 16 Uhr die ersten Besucher auf dem Festivalgelände der Baumschule Mütherich eintreffen. Martin Dickmann ist einer von denen, die in den vergangenen Tagen von früh bis in die Nacht im Einsatz waren. „Seit drei Monaten hab ich nix anderes mehr im Kopf“, sagt er lächelnd.

Sonniger Ferienstart

Im zur Tageskasse umfunktionierten Memphis-Bus der Humanitären Hilfe freut sich Karin Fischer: 2500 Tickets seien bereits im Vorverkauf weggegangen. „Vor allem als die erste gute Wettervorhersage für dieses Wochenende kam.“ Und auch vor der Tageskasse stehen die Menschen an, 3200 bevölkern schließlich das Festivalgelände, auf dem sich zahlreiche weitere Freiwillige von der Feuerwehr über die „Jungbullen“, Teams von Metten Stein + Design, der örtlichen Gastronomie und VR-Bank an Bonkasse, Bierbuden und weiteren Ständen ehrenamtlich für zusätzlichen Reinerlös engagieren.

Nicht nur vor der Bühne freut man sich über den sonnigen Ferienstart. „Bisher hatten wir in diesem Sommer bei jedem Open-Air-Festival Regen. Und jetzt das hier – super“, sagt „Cat Ballou“-Keyboarder Dominik Schönenborn. Norbert Kuhl hat die 2500 georderten Regencapes gar nicht mit zum Festivalgelände gebracht. Auf der „Technik-Insel“ im Meer der Besucher fahren Mario Kesteleyn und Jan Wester die Regler hoch. Die „Klüngelköpp“ eröffnen das Programm mit „In Kölle verliebt“ und „Kölsche Fiesta“. „Der beste Ferienstart, den man sich vorstellen kann“, sagt Pamela Baltes, die den ersten Teil gemeinsam mit ihrem Mann Gisbert moderiert. „Das ist der Soundtrack des Urlaubs“, ergänzt „Nachtschicht“-Moderator Rüdiger Hockamp. Frank Lohmar hebt die Daumen. Der Chef des Show-Equipment-Teams hat im Wohnwagen am Festival-Gelände übernachtet und gleich am Morgen weiter aufgebaut. Schirmherr Wolfgang Bosbach begrüßt die Fööss im Künstler-Zelt.

„Und was bleibt, ist die Liebe“

In der Umbaupause spielt Fernsehmacher Baltes einen Film über einen Hilfskonvoi der Humanitären Hilfe ein. Wer meine, es gehe ihm schlecht, solle mal bei einem der Konvois nach Rumänien mitkommen, empfiehlt Fritz Schmitz im Gespräch mit den Moderatoren. „Hück steiht die Welt still“, singt Cat Ballou, am Drängelgitter vor der Bühne kreischen junge Fans. Die Musiker rocken das Festivalgelände.

Norbert Kuhl sei jemand, der den Satz „Es gibt nichts Gutes außer man tut es“ lebe, lobt Bosbach und mimt dann Verständnisprobleme, als der Moderator ihn fragt, wie lange er den Menschen noch in der Politik erhalten bleibe: „Ich kann im Moment gar nix mehr verstehen – freuen wir uns auf die Bläck Fööss“, ruft der Politiker und singt mit der Band kurzerhand den „Stammbaum“.

Hans Blum steht bereits gespannt neben der Bühne. Auch Tochter Susi, Enkelin Anna und Sohn Matthias sollen mitsingen, wenn er mit seiner Frau Inge „Und was bleibt ist die Liebe“ anstimmt. Erst vor kurzem haben die beiden Diamantene Hochzeit gefeiert. Mit von der Partie ist auch Daffi Cramer, die mit dem 88-Jährigen „Im Wagen vor mir“ singt. Mehr als fünf Jahre sind die beiden damit nicht mehr aufgetreten, das Publikum singt jede Zeile mit. Auch Micky Brühl zollt dem Altmeister Respekt, und übergibt nach seinem Aufritt an die Musiker von „Into Deep“, die mit Rockklassikern von Santana bis Genesis die Gäste noch bis in den späten Abend weiterfeiern lassen.

Kölner-Stadt-Anzeiger (www.ksta.de) / 2016

Fabios Weihnachtsschuhkarton-Aktion ...

Overather Weihnachtsmarkt

Frühschoppen vor dem Dom Hotel

200 Helfer packten an

Das Konzept war schlicht genial, bei der fünften Benefiz-Oldie-Night. Im Festzelt schnupperten die Gäste Konzertluft, wer es lieber luftiger mochte, konnte sich draußen bei Biergartenatmosphäre vergnügen, ohne irgendetwas zu verpassen.

Gleich 200 ehrenamtliche Helfer sorgten für das Gelingen, unter anderem von der Humanitären Hilfe Overath, der Freiwilligen Feuerwehr, den Steinenbrücker Schiffermädchen und der Raiffeisenbank (für die Kassenabrechnung). Auch die lange Theke im Zelt war von Fachkräften besetzt. So hatte die Gastwirtin Astrid Vogel für diesen Abend ihr Lokal ihrer Tante überlassen, eine weitere Thekenkraft war der Beigeordnete Bernd Sassendorf. An der Tombola gab es 150 Preise, gestiftet von den Overather Geschäftsleuten. Und natürlich spielten die vier Bands gagefrei.

Wie schafft Organisator Norbert Kuhl es, so viele Menschen zu aktivieren? „Mir wurde mal von älteren Leuten gesagt, Ehrlichkeit, Offenheit und immer zu seinem Wort stehen, das sei das Wichtigste. Ich trage keine Rolex und kein Cordjäckchen, obwohl ich gegen diese Menschen nichts habe, aber mich kann man nachts um zwei Uhr anrufen, wenn man in Not ist, dann bin ich da.“

Mit dem Erlös der Veranstaltung organisiert die „Humanitäre Hilfe Overath e.V.“ zwei Hilfskonvois. Geliefert werden Einrichtungsgegenstände für ein Kinderkrankenhaus, ein Kinderdorf und ein weiteres Krankenhaus in Deva / Rumänien. Ein zweiter Konvoi geht nach Most / Bosnien. Norbert Kuhl: „Fünf Jahre wurde an dem Krankenhaus in Most gebaut. Nun ist es fertiggestellt, jetzt fehlt das Geld für Betten und Operationen.“

Auf der Bühne gaben die Bands ihr Bestes, damit möglichst viel Geld für die Konvois zusammen kam. Mit kölscher Mundart begeisterten „De Veedelsjunge“ aus Overath ihr Publikum. Urkomisch waren die „Väter der Liebe“, die ihre Kopfbedeckungen an die Songs anpassten und zum Beispiel bei „Badetag“ zu der mitreißenden Musik von „Surfin USA“ mit altmodischen Frauenbadehauben herrlich blöd aussahen.

„The Birds“ machten ihrem Namen als bergische Stones alle Ehre und coverten fleißig Mick Jagger und Co. Ein weiterer Programmpunkt waren die „Labbese“, bevor DJ-Snoopy das Ruder übernahm.

Kölner-Stadt-Anzeiger (www.ksta.de) / 2005

Alte Songs brachten Geld für neue Geräte

Das Benefizkonzert an der Hammermühle brachte neben Oldie-Klängen auch den gewünschten Erfolg.

Rolf Schmidt aus Overath war sogar mit Gipsbein an die Hammermühle gekommen, um den Klängen des vierten Benefizkonzerts zu lauschen. „Ich finde die Aktion toll und unterstütze das Konzert, obwohl ich nicht tanzen kann“, sagte er.

Die „Humanitäre Hilfe Overath e.V.“ hatte zu einer „Oldie-Nacht“ eingeladen und viele Overather folgten an die Hammermühle, wo das Festzelt schon vor dem ersten Auftritt aus allen Nähten platzte. „Unser Ziel ist die Anschaffung neuer Geräte für verschiedene Einrichtungen“, sagte Veranstalter und erster Vorsitzender, Norbert Kuhl. Noch im Spätsommer rollen dann zwei Hilfskonvois von Overath aus nach Rumänien und Bosnien, wo Krankenhäuser und Kinderdörfer beliefert werden sollen.

Um das Unterfangen zu finanzieren, beteiligte sich die Overather Geschäftswelt unter anderem mit einer Tombola und dem Verkauf von Baseball-Kappen. Der Erlös soll ebenfalls der Humanitären Hilfe zu Gute kommen. „Wir sind froh, so viel Unterstützung zu bekommen“, freute sich Norbert Kuhl.

Musikalisch unterstützten vier Bands den guten Zweck, alle hatten sich bereit erklärt, an diesem Abend ohne Gage aufzutreten: Zunächst hatten „De Veedelsjunge“ ihr viel umjubeltes Heimspiel bravourös gemeistert, bevor die „Väter der Liebe“ mit ungewöhnlichen Kostümen für eine tolle Stimmung im Festzelt sorgten. Das richtige für Oldie-Fans bot die Bergischer Gladbacher Band „The Birds“, die das Publikum mit ihren Liedern noch einmal in die Zeit der „Rolling Stones“ entführten. Zu vorgerückter Stunde betraten „Die Labbese“ die Bühne, während „DJ Snoopy“ dem Publikum im Anschluss so richtig einheizte. „Wir sind mit dem Abend sehr zufrieden“, so die einhellige Meinung der Veranstalter.

Zufrieden war auch Rolf Schmidt, der am Ende des Abends - trotz Gipsbein - meinte: „Das hat sich auf jeden Fall gelohnt. Ich bin im nächsten Jahr wieder dabei.“ Dann aber hoffentlich ohne Gipsbein.

Kölner-Stadt-Anzeiger (www.ksta.de) / 2005

 

Birds und Veedelsjunge spielen auf

Die Vorbereitungen zur fünften Großveranstaltung der Humanitären Hilfe Overath am Freitag, 3. Juni, im Gewerbegebiet Hammermühle laufen auf Hochtouren. Vorsitzender Norbert Kuhl und Pressesprecher Bernd Hofmann präsentierten das Konzept des Events jetzt auf einer Pressekonferenz im Autohaus Kuhl: „Wir sehen darin eine Möglichkeit, unsere vielfältigen Hilfsaktionen zu finanzieren!“

Nach vier Open-Air-Konzerten gibt es diesmal eine „Oldie-Night“ in einem großen Festzelt. Allerdings mit Übertragung auf eine LED-Wand nach draußen, so dass die Gäste bei schönem Wetter das attraktive Geschehen auch hier gemütlich verfolgen können.

Der Humanitären Hilfe ist es gelungen, gleich vier regionale, jedoch über die Grenzen des Bergischen Landes hinaus beliebte Gruppen zum Mitmachen zu bewegen und zwar im Sinne des Vereinszwecks ohne Gage: Die Overather Lokalmatadoren „Veedelsjunge“, Dirk Sauer und Stefan Schumacher, begeistern mit kölschen Cover-Hits und eigenen Songs, aber auch mit Imitationen und Parodien. Die Band „Väter der Liebe“, vor drei Jahren in Wahlscheid gegründet, bietet „gepflegten Ohrenschmerz aus dem Aggertal“ und präsentiert ausnahmslos deutsche Texte des Rock und Pop der 50er, 60er und 70er Jahre.

Kaum vorzustellen braucht man zwei renommierten Gruppen aus der Kreisstadt: „The Birds“, seit Jahrzehnten ein Highlight der Bergischen Cover-Bands mit begeisternden Auftritten vom „Sander Sommer Festival“ bis zu Konzerten im benachbarten Ausland, und die „Labbese“, 1975 in GL gegründet, feste Größe im Kölner Karneval und bei vielen Veranstaltungen über das Jahr.

Die einzelnen Künstler haben (in der Reihenfolge wie oben) jeweils rund 45 Minuten Live-Auftritte. Zu Beginn ab 19 Uhr (Einlass ist schon ab 18 Uhr) und zwischen der Live-Musik sorgt DJ Snoopy für Stimmung und anschließend dann noch für ein gemütliches „Open End“.

Kölner-Stadt-Anzeiger (www.ksta.de) / 2005

Feiern für Vukovar im „Vorort vun Kölle“

„Oh, oh Katrin“, stimmt ein Mann in der ersten Reihe lauthals in den Klassiker der Bläck Fööss ein. Hinter ihm: ein Meer von Musikfans, die mit den Fööss auf der Bühne das Benefiz-Openair-Konzert der Humanitären Hilfe Overath zu einer großen Party werden lassen.

Rund 2000 Zuschauer feierten am Mittwoch an der Overather Hammermühle einen kölschen Abend. Ausgelassen und fröhlich. Eine Party mit ernstem Hintergrund: Der Erlös des Festivals ist für die Opfer des Krieges auf dem Balkan bestimmt. „Im September wird unser 23. Hilfskonvoi Richtung Vukovar fahren“, sagt Norbert Kuhl, ein „Motor“ der Humanitären Hilfe. „Alle Künstler treten hier heute ohne Gage auf“, erklärt Ines Rieder, die den Sporttisch im ARD-„Tagesthemen“-Studio an diesem Abend gegen den Stehtisch auf der Openair-Bühne getauscht hat. Mit Rüdiger Hockamp führt sie durchs Programm und bekommt mit Peter Orloff zu später Stunde auch noch einen der angekündigten Promis ans Mikro.

Bevor die Bläck Fööss den Gästen „Jooden Daach“ wünschen, proklamiert bereits die Band „Zaperlot“: „Mir he in Kölle mache hück jet loss.“ Overath ein Teil von Köln? Die Bläck Fööss erklärens später so: An der Agger sei die Stimmung so toll - Overath sei wohl der „höchste Vorort vun Kölle“, so Gitarrist und „Moni“-Tröster Bömmel Lückerath.

Bereits „Zaperlot“ trifft mit Songs wie „Die Mädche he vum Rhing“ und „Mir zwei“ ins Schwarze. Spontan, spritzig und mit spürbarer Spielfreude - Sänger Willi Mölders, Helmi Kosziak (Gitarre, Flitsch), Ralf Kosing (Tasten), Bassist Werner Überhofen und Drummer Dirk Lüpsch erweisen sich als Stimmungsmacher mit Niveau - und einem Riecher für verloren geglaubte „Hit-Ur-Versionen“. Denn wer hätte schon gedacht, dass „Just a Gigolo“ eigentlich ein kölscher Titel ist und von „schöne, schicke Schoh“ handelt?

Während die Klüngelköpp neben Karibik-Flair auch kölsche Krätzcher-Anklänge und RocknRoll hören lassen, legen die Steinenbrücker Schiffermädchen nicht nur eine mit Akrobatik gespickte, flotte Sohle aufs Bühnenparkett. Sie haben auch Kuscheltiere für einen Kindergarten in Vukovar gesammelt.

Die „Oase“ an der Overather Hauptstraße lassen die Bläck Fööss mit „Wenn et Leech usjing em Roxy“ wieder lebendig werden. Neben Evergreens wie „Schötzefess“ und „Achterbahn“ punkten sie beim begeisterten Publikum auch mit neueren Songs wie „Alle Krade dieser Welt“ - einer Mischung aus mittelalterlicher Melodie und kölschem Fastelovend. Das Publikum tanzt, schunkelt, und spätestens bei „In unserm Veedel“ aus 2000 Kehlen jagt eine Gänsehaut die nächste hinunter. „So eine friedliche Stimmung wäre in Köln kaum möglich“, strahlt der 29-jährige Kölner Thomas Mandt, während sich Jennifer Haasbach (27) und Claudia von Mengden (27) aus Dürscheid freuen, dass „hier alle Generationen zusammen feiern“.

Was das Benefizfestival eingebracht habe, werde man erst nächste Woche ausgerechnet haben, so Kuhl gestern. Sicher ist allerdings schon jetzt: Alles wird den Menschen auf dem Balkan zugute kommen. „Um die Verteilung kümmern wir uns unten persönlich“, versicherte Kuhl beim Talk mit seinen Mitstreitern Klaus Kukuk und Joachim Drebelhof auf der Bühne. Mehr als 200 Helfer legten sich für den reibungslosen Festival-Ablauf ins Zeug, rund 30 Aktive sind auch im Herbst dabei, wenn wieder mehrere Sattelzüge mit Spenden Richtung Vukovar rollen.

Kölner-Stadt-Anzeiger (www.ksta.de) / 2004

Bläck Fööss Konzert

Kölsche Tön´ als humanitäre Leistung

Die Bands sind gebucht, jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen. Am 19. Mai werden die "Bläck Fööss" sowie die kölschen Newcomer-Formationen "De Klüngelköpp" und "Zaperlot" an der Overather Hammermühle unter freiem Himmel aufspielen. Keine der Bands nimmt einen Cent für ihren Auftritt. Schließlich soll allein der veranstaltende Verein "Humanitäre Hilfe Overath" Geld verdienen, damit er weiterhin kroatischen Kriegsopfern helfen kann. Die Overather organisieren zwei Mal im Jahr Hilfstransporte in das ehemalige Jugoslawien, aktueller Schwerpunkt der Lieferungen ist die kroatische Stadt Vukovar.

"Wir machen einen kölschen Abend", verbreitete Vereinsvorsitzender Norbert Kuhl auf einer Pressekonferenz Vorfreude. Eine Garantie auf schönes Wetter haben die Veranstalter des nunmehr vierten Benefiz-Open-Air-Konzerts allerdings noch weniger als in den vergangenen Jahren. Fand die Großveranstaltung sonst im Sommer statt, musste sie erstmals in die weniger regensichere Jahreszeit vorverlegt werden. "Der 19. Mai war der einzige Tag, an dem die Bläck Fööss noch frei waren", erklärte Kuhl. Andere Bands wie die Höhner oder BAP hätten von vornherein abgesagt.

Bevor die legendären Bläck Fööss auf die Bühne klettern, werden die fünf Musiker von "Zaperlot" dem Publikum einheizen. Mit der kölschen Version von "Hey Baby" landeten sie einen der meist gespielten Karnevalshits der vergangenen Jahre. Mit Helmi Kosziak und Hans-Willi Mölders gehören der erst acht Monate alten Formation zwei ehemalige Mitglieder von "Jot Dobei" an. Nicht viel länger gibt es "De Klüngelköpp", die unter anderem das Mottolied der vergangenen Karnevalssession lieferten. Die Teilnahme am Overather Benefiz-Konzert sei eine "gute Möglichkeit, vor so großem Publikum zu spielen", sagte "Klüngelköpp"-Keyboarder Jochen Damm aus Bergisch Gladbach.

Bis zu 2500 Besucher werden sich voraussichtlich vor der Bühne versammeln, die laut Kuhl doppelt so groß ausfallen wird wie in den vergangenen Jahren. Die Moderation des Abends übernehmen TV-Sportmoderatorin Ines Rieder und Rüdiger Kockamp.

Damit alles reibungslos abläuft, werden rund 250 ehrenamtliche Helfer vom Parkplatzordner bis zum Rotkreuz-Mitarbeiter im Einsatz sein. Karten für das Konzert können unter 0 22 06/60 09 20 vorbestellt werden. Kinder unter 14 Jahre müssen keinen Eintritt zahlen.

Kölner-Stadt-Anzeiger (www.ksta.de) / 2004

Fööss-Fieber beim Festival

„Wir helfen Menschen“ - unter diesem Motto steht das vierte Benefiz-Open-Air-Konzert der „Humanitären Hilfe Overath“ am Mittwoch, 19. Mai (Vorabend von Christi-Himmelfahrt), an der Hammermühle. Prominente wie die „Bläck Fööss“ sorgen für einen Event, das als „Kölscher Abend“ Gäste aus der ganzen Region anlocken dürfte. Der Verein hofft erneut auf mehr als 2000 Zuhörer, wie Vorsitzender Norbert Kuhl auf einer Pressekonferenz im „Bergischen Hof“ mitteilte.

Im Mittelpunkt des Konzerts: das Top-Ereignis „Fööss“. Die seit 1970 bestehende kölsche Kultband ist weit über die Domtürme, ja sogar über die Republikgrenzen hinaus bekannt. An der Hammermühle werden die Hits der Gruppe, ob poppig, ruhig und getragen oder karnevalistisch, zu hören sein. Kafi Biermann, Ralph Gusovius, „Bömmel“ Lückerath, Hartmut Priess, Willy Schnitzler, Peter Schütten und Erry Stoklosa treten schon zum dritten Mal bei einer Veranstaltung der Humanitären Hilfe auf und verzichten wie alle übrigen Mitwirkenden auf ihre Gage, um sie dem guten Zweck zur Verfügung zu stellen. Hauptnutznießer der Hilfsaktion ist derzeit die Not leidende Bevölkerung im vom Krieg zerstörten Vodivice (Kroatien).

Im Vorprogramm präsentiert der Verein die „Klüngelköpp“. Traditionsreiche Karnevals- und Stimmungsmusik, gepaart mit Einflüssen vieler Musikstile in einem modernen Arrangement, das ist das Erfolgsrezept der erst seit eineinhalb Jahren bestehenden „Klüngelköpp“. In 2003 gewannen sie den Wettbewerb für das Kölner Mottolied „Laach doch ens, et weed widder wäde“.

Weiter im Programm: Zapperlot „die Bänd“, die in der Mundartszene nur unter diesem Namen neu ist. Mit Helmi Kosziak und Hans-Willi Mölders stehen zwei ehemalige von „Jot dobei“ auf der Bühne, die mit „Hey Baby“ op kölsch einer meist gespielten und verkauften Karnevalshits der letzten Jahre landete. Mit Ralf Kosing, Werner Überhofen und Dirk Lüpsch musizieren Mölders und Kosziak nun unter neuem Namen.

Für die Moderation konnte die Humanitäre Hilfe Ines Rieder (Sportmoderatorin bei der ARD) und Rüdiger Hockamp gewinnen. Die Schirmherrschaft zum vierten Open Air haben Freya Steinkühler (Rösrather Möbelzentrum) und MdB Wolfgang Bosbach, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU / CSU, übernommen. Daneben erwartet Norbert Kuhl weitere prominente Gäste. Wie die Künstler, so engagieren sich auch die mehr als 250 ehrenamtlichen Helfer, vor allem aus Vereinen im gesamten Veranstaltungsbereich, vom Feuerschutz- und Sanitätsdienst über die Organisation bis zur Bewirtung der Gäste.

Eintrittskarten zum Preis von 13 Euro (Abendkasse 15 Euro) gibt es im Autohaus Kuhl in Overath, Telefon(0 2206) 60 09 20, sowie an rund 30 Vorverkaufsstellen überall im rheinisch-bergischen Raum. Kinder unter 14 Jahren haben freien Eintritt. 

Kölner-Stadt-Anzeiger (www.ksta.de) / 2004

„Superjeile Zick“ beim Openair

Im Rheinland hat alles, was zum dritten Mal stattfindet, „Tradition“. So auch das Openair-Benefiz-Konzert, dessen dritte Auflage die Humanitäre Hilfe Overath am Freitag, 11. Juli, an der Hammermühle präsentiert. (Einlass 18 Uhr).

Top-Act ist diesmal die republikweit bekannte Kölsche Gruppe „Brings“, die natürlich eine „superjeile Zick“ für Rockfans jeglichen Alters verspricht und aus ihrem neuesten Album „puddelrüh“ spielt. „Wir helfen Menschen“ ist das Motto der Veranstaltung, in der sich prominente Stimmen für den Frieden, vor allem aber für die notleidende Bevölkerung in den ehemaligen Kriegsregionen des Balkan engagieren.

Auf einer Pressekonferenz stellte Sprecher Günther J. Volbach das Vorhaben und die prominenten Künstler „Ohne sie wäre eine solche Aufgabe nicht machbar!“ vor, die den Erfolg schon vorprogrammieren.

Aus Salzburg stammt Schauspielerin Andrea Spatzek, alias Gabi Zenker aus dem TV-Dauerbrenner „Lindenstraße“, die mit der bekannten Fernsehmoderatorin Biggi Lechtermann spontan ihre Hilfe anbot und durch das Programm führen wird.

Neben dem Highlight Brings aus der nahen Domstadt sorgen zwei Top-Coverbands, „The Birds“ und „Jukebox“, beide aus GL, mit sattem Sound und lauter Stimme für beste Stimmung auf dem gut geeigneten Platz an der Hammermühle.

Organisator des musikalischen Leckerbissens ist, wie schon gesagt, die Humanitäre Hilfe Overath um ihren Motor und Gründer Norbert Kuhl. Seit über zehn Jahren engagieren sich die Overather für die Hilfe zur Selbsthilfe auf dem krisengeschüttelten Balkan, bisher vor allem in Bosnien. Diesmal setzten sich Künstler wie Organisatoren konkret für die Mitte der 90er Jahre völlig zerstörte Stadt Vukovar in Kroatien ein. Nach dem Hilferuf eines Franziskanerpaters war Kuhl vor kurzem in Vukovar an der Donau um sich von der Not der inzwischen wieder 27 000 dort lebenden Menschen multi-ethnischer Herkunft zu überzeugen. 24 000 von ihnen seien ohne Job und Perspektive, neun von zehn Häusern kriegszerstört und unbewohnbar.

700 Flüchtlinge und Rückkehrerfamilien müssen mit Grundnahrungsmitteln versorgt werden, 1300 weitere Familien fehlen die Mittel für Kleidung und Schuhe, Hygieneartikel, Waschmittel, Decken, Bettwäsche und so weiter. Natürlich engagieren sich alle Künstler der Openair-Veranstaltung ohne Gage, sind damit ein Vorbild, „dem sich möglichst viele Zuschauer am 11. Juli anschließen sollten“, so Norbert Kuhl.

Eintrittskarten zum Preis von 13 Euro (Kinder unter 14 ömesöns) im Autohaus Kuhl, (0 22 06) 60 09 20, Abendkasse 15 Euro.

Der erste Hilfstransport nach Vukovar startet bereits eine Woche vor der Veranstaltung. Vom 29. Juni bis zum 5. Juli sind die Overather unterwegs und praktizieren vor Ort ihr vielfach bewährtes System. Kuhl: „Wir gehen in die Häuser um uns von der Bedürftigkeit zu überzeugen!“

Kölner-Stadt-Anzeiger (www.ksta.de) / 2005